Steckdosensolar ganz praktisch - Was hat es gebracht?
Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich auf dem Dach des Carports eine Steckdosensolaranlage installiert. Ein praktisches Experiment, denn hinter dem Haus stehen hohe Bäume und das Nachbarhaus steht ebenfalls sehr nah. Dafür ist eine Ausrichtung der Module direkt nach Süden möglich. Insgesamt ließ sich also nicht so richtig einschätzen, wie stark die Verschattung Einfluss auf die Ausbeute haben würde.
Die Anlage besteht aus einem 375 Watt Solarpanel von Trina Solar und einem Hoymiles HM-300 Wechselrichter der maximal 300 Watt ins Hausnetz einspeist. Die Komponenten hatte ich letztes Jahr bei einem Händler in der Nähe als Komplettset erworben. Das Panel ist direkt mit dem Carportdach verschraubt und ruht auf einer Alu Aufständerung mit einer Neigung von 45°.
Über das Jahr habe ich die Anlage mit einer Fritz! DECT 210 Dose überwacht. Was mir ein paar Einblicke in die Wirksamkeit und den Ertrag ermöglichte. Später habe ich das noch um einen Prometheus & Grafana Datenexport erweitert um meinen Spieltrieb und meine Neugier zu befriedigen.
Nach einem Jahr bin ich mehr als zufrieden. Die Anlage lieferte ohne direkte Einstrahlung etwa 20 Watt Strom, die maximale Leistung war im ganzen Jahr für etwa 3 Stunden pro Tag verfügbar. Im Sommer fehlte hinten raus ein bisschen mehr Power durch das Grün der Bäume. Der Ertragsreichste Monat 2022 war der Mai mit 35 kWh und selbst der Oktober brachte noch 20 kWh auf die Waage. Dezember und Januar waren dafür im wahrsten Sinn des Wortes finster, da lag der Ertrag jeweils bei ca. 5 kWh. In Summe über das Jahr hat die Anlage glatte 250 kWh Strom erzeugt.
Ich hatte mit 4-5 Jahren Armotisationszeit gerechnet, unter idealen Bedingungen liege ich bei dem aktuellen Ertrag bei ca. 3 Jahren nach denen die Anlage sich selbst trägt. Ideal gerechnet, denn ich bekomme ja für den Strom den ich einspeise kein Geld und komplett verbrauchen können wir ihn vermutlich nicht, auch wenn wir die Wasch- und Kochzeiten dahingehend optimiert haben. Immerhin das Homeoffice wird über den Tag direkt mit grünem Strom versorgt.
Auf der anderen Seite ist das reine Strom- und Geldsparen durch die Anlage auch nicht mein einziger Antrieb. Ich bin überzeugt davon das kleine, dezentrale Erzeugungsanlagen einen wichtigen Baustein in der Energiewende spielen. Leider werden sie von keiner Statistik erfasst, physikalisch ist es aber egal. Der Strom ist da, entweder er wird bei uns direkt im Haus verbraucht oder beim Nachbarn, jedenfalls muss er nicht mehr in einem großen Kraftwerk erzeugt werden.
Nach den guten Werten des letzten Jahres und dem Kerngedanken der für mich hinter der Installation von Steckdosenanlagen steckt habe ich vor zwei Wochen die Anlage nun im übrigen erweitert. Ein zweites Solarmodul von Trina Solar mit diesmal 420 Watt wurde direkt neben dem bestehenden montiert und ein baugleicher Wechselrichter dazu gesteckt. Die Komponenten habe ich diesemal einzeln zusammengesucht.
Positiv anzumerken: Es gibt jetzt deutlich mehr lokale Händler bei denen man verschiedene Module erwerben kann! eBay Kleinanzeigen hilft da ganz gut bei der Suche.
Internationaler Frauentag
Es war gerade der Internationale Frauentag. In meiner Arbeit die IT-Typisch männerlastig ist wurde da im Slack natürlich kräftig gratuliert und geherzt und virtuell drauf angestoßen wie schön es doch ist, das der Feiertag für die Damen sei.
Ich hab mich damit einmal mehr schwer getan, mich den “Gratulationen zum Frauentag” anzuschließen. Gibt es wirklich etwas zu gratulieren?
In meiner elitären Bubble gibt es physische und psychische Unterschiede zwischen Frauen und Männern aber keinen einzigen Grund für gesellschaftliche Unterschiede. Keinen Grund für ungleiche Bezahlung, ungleiche Chancen im Wettbewerb um einen Job, kein Privileg zu sexualisieren, keinen Grund mehr Elternzeit nehmen zu müsseny keinen Grund öfter Kindkrank zu machen oder sonstwie in Schubladen zu stecken oder zu bewerten.
Irgendwie ist so ein Frauentag für mich einfach kein Grund zu gratulieren und nebenbei zu ignorieren das eine weibliche Kollegin wahrscheinlich weniger verdient, mehr Tage ein krankes Kind pflegt, abends allein im Bus unruhig wird wenn fremde Männer dazu steigen.
Irgendwie ist dieser Tag trotzdem wichtig, denn er erinnert auch mich daran, dass außerhalb meiner mentalen Bubble nicht alles gleichberechtigt ist. Das viel erreicht wurde aber wir noch immer in einer ungleichen Welt leben. Ein Tag mich zu erinnern das ich privilegiert bin weil ich weiß bin, weil ich keine sichbaren oder einschränkenden körperlichen oder geistigen Abweichungen habe und weil ich einen Penis habe.
Statt einmal im Jahr zu gratulieren wünschte ich mir, das Mann den Tag nutzen würde den Chef zu fragen ob denn die Kollegin mit der gleichen Berufserfahrung, dem gleichen Jobtitel auch genauso viel aufs Konto bekommt wie man selbst.
Steckdosensolar ganz allgemein
Seit ziemlich genau einem Jahr erzeuge ich einen Teil unseres im Haushalt verbrauchten Stroms mit einer kleinen Solaranlage auf dem Carportdach. Einfach, Legal und gut fürs Gewissen. Hier nunmal ein paar allgemeine Infos ohne Gwähr, so wie ich sie mir selbst auch zusammengetragen habe.
Was genau steckt also hinter den Begriffen: Steckdosensolar, Balkonsolar, Guerilla PV? Grundlegend das Gleiche! Eine kleine Photovoltaik Anlage die direkt mit dem Stromnetz eines Gebäudes verbunden ist und auf den direkten Verbrauch in selbigem ausgelegt ist.
Meist bestehen die Anlagen aus einem oder zwei Solarmodulen sowie einem Mikrowechselrichter der den in den Modulen erzeugten Gleichstrom in 230V Wechselstrom umwandelt. Dieser wird direkt über einen Schukostecker mit dem Stromnetz verbunden. Der Wechselrichter synchronisiert sich dabei automatisch mit dem Stromnetz und liefert dann, Sonnenschein vorausgesetzt, kostenlosen Strom zum Eigenverbrauch.
Rechtlich gesehen sind diese kleinen Anlagen in Deutschland aktuell auf 600W Leistung des/der Wechselrichter limitiert. Die Wechselrichter müssen für den Betrieb in Deutschland zertifiziert sein und im Haus muss es einen Stromzähler geben, welcher sich nicht rückwärts drehen kann. Weiterhin ist eine Anzeige beim Energieversorger, sowie eine Eintragung ins Marktstammregister notwendig. Beides ist kostenlos und in der Regel Online abwickelbar. Die wichtigsten Regeln offiziell unter anderem hier bei der Bundesnetzagentur.
Klar sollte sein das man so eine Anlage sicher befestigt und anschließt. Weder sollte der Wind die Module wegtragen, noch sollten sie Passanten auf den Kopf fallen oder Kabel durch Fensteröffnungen gequetscht werden. Wohnt man in Wohnung und ggf. auch zur Miete sollte man sich mit dem Vermieter abstimmen und die Anlagen beschädigungsfrei befestigen.
Einige Energieversorger berufen sich aktuell noch immer auf Vorschriften des VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V.). Diese sehen in ihrer aktuellen Version den Einbau von speziellen Einspeise-Steckdosen einer Abnahme durch einen Elektriker u.ä. vor. Bei den VDE Vorschriften handelt es sich aber nicht um Gesetze.
Im Januar diesen Jahres legte im übrigen der VDE ein Positionspapier vor, welches eine Lockerung seiner Vorschriften vorsieht und auch Empfehlungen für eine lockerere Gesetzgebung enthält.
Die Kosten für eine Anlage schwanken etwas nach Verfügbarkeit der Hardware. Solarmodule sind recht stabil verfügbar, bei Wechselrichter gibt es immer mal Engpässe. Module mit circa 400 Watt maximaler Leistung gibt es aktuell für 160 €, ein passender 300 Watt Wechselrichter ist teilweise schon für 120 € zu bekommen. Dazu kommen noch Befestigungsmaterial und ggf. Verlängerungskabel damit es losgehen kann.
Wer es sich einfach machen will bekommt vorkonfektionierte Anlagen auch lokal bei Händlern oder teilweise inzwischen im Baumarkt oder Discounter. Wenns günstig sein sollte muss man aber wie so oft einzeln und mit Ruhe kaufen.
Neben den Kosten soll die Anlage ja auch Strom liefern. Jedes erzeugte Watt reduziert die eigene Stromrechnung und unter guten Bedingungen ist eine Steckdosensolaranlage in 3-4 Jahren wieder kostenneutral. Die Lebenserwartung liegt aber deutlich höher.
Der Ertrag einer Anlage hängt dabei stark von der Lage ab in der sie montiert wird. Himmelsrichtung, Verschattung und Montagewinkel sind hier wichtige Faktoren. Bei einer idealen Anlage (Süden ohne Schatten und 35° Anstellwinkel) geht man bei 300 Watt Wechselrichterleistung von ca. 300 kWh pro Jahr aus. Eine Strommenge die man sicher in jedem Haushalt mit Homeoffice, Kühlschrank und Waschen in der Mittagszeit aufbrauchen kann.
T-Shaped Lehrer
Bei all dem Gejammer über Personal- und Fachkräftemangel im Schulwesen habe ich mir mal überlegt, was macht eigentlich so den Beruf LehrerIn heute aus? Reicht der Begriff LehrerIn überhaupt?
Ein Lehrer oder eine Lehrerin ist eine Person, die andere Personen auf einem Gebiet weiterbildet, auf dem sie selber einen Vorsprung an Können, Wissen oder Erfahrung hat. Quelle: Wikipedia
Gut nun ist das mit dem Vorsprung bei einem Erstklässler noch recht einfach. Je weiter die Kinder aber auf ihrem Bildungspfad voranschreiten desto Enger wird das Feld auf dem ein Lehrer mehr weiß als das Kind.
Die Erwartung an GrundschullehrerInnen zum Beispiel scheint ja unter anderem zu sein das sie allwissend sind. Denn man kann sie ja offensichtlich fachfremd, also in Schulfächern welche sie nicht wissenschaftlich durchdrungen haben, einsetzen. In Sachsen studiert man tatsächlich im Lehramt für Grundschulen eben Grundschulpädagogik und ein konkretes Fach wie zum Beispiel Germanistik (Deutsch). Ersteres enthält dabei tatsächlich substantielle Mengen an Pädagogik und Schulrecht, sowie Grundlagen in weiteren relevanten Fächern. Im Job ist das dann egal ob man Deutsch studiert hat, man muss eben auch Englisch oder Mathe unterrichten als hätte man mehr als die Grundlagen verstanden. Man beachte hier wieder die Definition von LehrerIn.
Bei den weiterführenden Schulen ist es anders sortiert. Da rückt im Studium die Pädagogik weiter in den Hintergrund und man studiert eben zwei Hauptfächer wie Germanistik und Anglistik zum Beispiel. Dafür ist der fachfremde Einsatz meines Wissens nach in der Praxis seltener.
Doch was sind denn die Erwartungen an LehrerInnen heute? Sind sie wirklich noch nur LehrerInnen? Die Frage ist natürlich rhetorisch zu sehen. Wer heute als LehrerIn angestellt ist schlüpft täglich in verschiedenste Rollen und bei jeder wird Exzellenz erwartet, seitens der Gesellschaft im Allgemeinen und vieler Eltern im Speziellen.
Aus meinem eigenen Job kenne ich da den Begriff der T-Shaped EntwicklerInnen. Der SoftwareentwicklerInnen welche nicht nur eine Sprache oder eine Facette ihrer Arbeit kennen, sondern sich breiter aufstellen müssen. Ebenfalls für viele eine Herausforderung aber eigentlich nichts, verglichen mit denen heutiger LehrerInnen.
Hier nun ein paar der Rollen die mir gerade einfallen:
LehrerIn: ist die Grunderwartung und bringt die Fähigkeit mit Kindern Wissen zu vermitteln. Also das was man kann abzuspulen und zu bewerten ob es angekommen ist oder nicht. Stichwort: Kopf auf Wissen rein, Kopf zu.
Doch es bedarf heute neben der Fachexpertise auch der Fähigkeit diese an Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Lernständen zu vermitteln. Genauer gesagt ist die Erwartung von außen hier das jeder einen guten Abschluss bekommt und Lehrer Mittel und Wege findet jeden Schüler adäquat mit Wissen zu versorgen.
DigitalisierungsexpertIn: ist ja eh in aller Munde. Egal ob man nun mit dem Handy oder dem Wählscheibenfernsprecher aufgewachsen ist. Die Erwartung ist das LehrerInnen von heute den Kindern beibringen wie sie Computer, Tablets, Handys, Internet und soziale Medien zum Lernen verwenden und dabei auch noch sicher unterwegs sind. Was kann da schon schiefgehen wenn die Hälfte der Kids schon uneingeschränkten Zugang zu Endgeräten hat.
MediatorIn: ist ein Job der in einer Schulklasse von heute kaum wegzudenken ist. Rohrstock und Karzer sind zum Glück abgeschafft. Autoritäres Anschreien oder in die Ecke stellen werden in der Regel nicht lange von Eltern toleriert und sind auch keine nachhaltigen Lösungen. Also müssen LehrerInnen hier Fähigkeiten mitbringen Konflikte Gewaltfrei und im Interesse aller Beteiligten, nachhaltig beizulegen.
SozialarbeiterIn: kommt dann ins Spiel wenn die Konflikte in der Gruppe eskalieren oder sich verhärten. Dann ist Teambuilding unter den Kids angesagt. Also Teambuilding mit Kindern die keinen Bock drauf haben, schwer verstehen wozu überhaupt und denen man weder mit theoretischen Wissen helfen, noch ein wirkliches gemeinsames Ziel bieten kann.
In zweiter Instanz braucht es die Rolle auch wenn es darum geht Kinder unterschiedlicher Elternhäuser zusammenzuhalten, oder gar überhaupt diese Elternhäuser zu verstehen und angemessen, differenziert zu behandeln. So hart es klingt aber AkademikerInnen und MindestlohnempfängerInnen haben oft nicht den besten Draht zueinander und haben teilweise ganz unterschiedliche Vorstellungen wie Schule gehen sollte.
TherapeutIn: muss man eigentlich auch sein, denn es gibt vermutlich keine Klasse in keiner Schule die nicht wenigstens ein Kind bei sich hat das mehr Unterstützung braucht als andere und bei denen das Werkzeug des Sozialarbeiters an seine Grenzen stößt.
SchulentwicklerIn: sollte ebenfalls auf der Liste der Rollen stehen. Denn Schule muss sich neu erfinden, Schule ist überholt und dazu braucht es neue Konzepte und Methoden. Da wird schnell in der traditionellsten Schule der Ruf laut, doch bitte nach dem Unterricht noch eine Stunde oder mehr darüber zu brainstormen was man als nächstes umsetzen kann.
Startet man in eine Schulneugründung erst Recht. Nur ist dann der Bedarf nochmal anders denn da müssen sich nicht einzelne Aspekte der Schule ändern, sondern gleich alles neu entwickelt werden.
(Lern)CoachIn: sollte man natürlich ebenfalls sein. Denn Frontalunterricht wird schwerer aufgrund des Personalmangels also müssen die SchülerInnen erst mal des Lernen Lernen um dann ohne Lehrer lernen zu können. Sicher ein schöner Traum denn dann kann LehrerIn von Morgen endlich eine Rolle von der Liste streichen.
Es gibt vermutlich noch viele weitere Rollen. Rollen die man in der Regel auch als Stellenanzeigen ganz für sich allein finden kann. Rollen für die es gezielte Ausbildungen gibt. Rollen in denen man teilweise lange Erfahrung sammeln muss um sie wirklich gut auszufüllen.
Und was bekommen unsere Studenten? Wissenschaftliches Wissen in einem oder zwei Fächern, einen Crashkurs in Pädagogik, Theorie über den Aufbau einer Unterrichtsstunde und ein paar Praktika. Damit schicken wir sie dann in die Schulen und konfrontieren sie mit Eltern und ihren Erwartungen.
Und diese Erwartung ist nicht selten das Potpourri aus Spezialfähigkeiten von dem kein normal denkender Mensch erwarten kann das LehrerInnen diese alle beherrschen können. Aber Eltern sind ja auch keine normal denkenden Menschen.
Und damit mein Fazit: LehrerInnen von heute sind eigentlich mehr als nur Wissenvermittlungsmaschinen. Sie müssen sich vermutlich breiter aufstellen als frühere Generationen. Das zu erwarten ist in meinen Augen fair. Exzellenz auf allen Gebieten aber nicht!
Disclaimer: Kann spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.
Disclaimer: Meine Informationen zum Aufbau des Studiums bezieht sich auf die TU Dresden und speist sich aus den Erfahrungen einer Lehrerin welche 2009 ihr zweites Staatsexamen abgelegt hat.
Braucht es eigentlich noch (dieses) persönliche Blog(s)?!
Der liebe Stefan wies mich vor kurzem darauf hin, das in meinem Blog nichts mehr veröffentlicht wird. Dazu passend auch ein Artikel bei The Verge, welcher sich mit dem Thema beschäftigt. Grund genug auch mal darüber nachzudenken.
Aber erstmal ein bisschen Abgrenzung innerhalb des Themas. Was ist eigentlich ein persönliches Blog. Für mich ein Ort wo man seine Gedanken persistent ablädt. Eine Tagebuch das man später wieder lesen kann, sich erinnert, Dinge überdenkt. Thematisch stabil oder wild durcheinander macht da keinen Unterschied. Für mich auch immer ein Ort der Reflektion und der Meinungsäußerung.
Im Grunde also Dinge die heute oft in Sozialen Medien gemacht werden? Ich poste seit einiger Zeit auch, auf Mastodon, kurze Gedanken zu diesem und jenem. So ein bisschen das was ich früher im Blog gemacht habe. Aber doch anders als wenn ich mich hinsetze und einen Blog Artikel schreibe. Es ist oberflächlicher und flüchtiger. Dafür erlaubt es Interaktion, Feedback und ein Gefühl von Anschluss. Dabei ist so ein Posting schnell geschrieben und veröffentlicht.
Für so einen Blog Beitrag brauche ich dann doch etwas länger. Es gilt ihn zu schreiben, Quellen und Querverweise zu verlinken. Nochmal drüber zu lesen und dann zu veröffentlichen. Feedback oder Vernetzung findet dabei für mich nicht weiter statt, denn ich habe mich bewusst für ein statisches Blog entschieden, ohne Kommentare und Likes.
Der Grund also warum ich nichts mehr schreibe? Keine Themen bestimmt nicht, davon gibt es immer genug. In der Welt, der Familie, der Arbeit. Damit könnte ich mehrere Blogs füllen. Aber irgendwie fehlt die Muse und die Routine sich mal hinzusetzen und ein paar Sätze zu schreiben.
Schnell mal bei Mastodon ein Rant, ein Posting, ein Bild geposted ist einfach bequem, aber auch vergänglich. Schade eigentlich und es passt auch gar nicht so richtig zu meiner Natur. Vielleicht doch mal wieder eine Stunde bloggen in der Woche? Klares Ziel? Klare Challenge? Dazwischen vielleicht dynamischer Content aus dem eigenen Pixelfe(e)d?
Um die Frage im Titel zu beantworten ob es noch persönliche Blogs braucht, ich denke sie haben ihre Daseinsberechtigung und werden immer existieren. Ein Comeback, so es überhaupt je ein Verschwinden gab, wird es vermutlich nicht geben. Das soziale Netz ist schneller, bequemer und auf seine Weise auch vergesslicher.
Es gibt tolle thematische Blogs zu verschiedensten Fach Themen, diese sehe ich aber weniger als persönliche Blogs, diese werden sicher konstant weiter existieren. Auch nicht in die Kategorie des persönlichen passen, in meinen Augen, professionelle Blogs fürs eigene Geschäft. Und dann gibt es eben noch die Welt der Microblogs und Photo- / Video- / Audiofeeds da draussen die es uns ermöglichen mit der Welt zu kommunizieren, uns zu vernetzen und ein Gefühl von Verbundenheit zu finden.
Inhalte gibt es genug, Menschen mit Zeit dafür ebenfalls und Menschen die es konsumieren ebenfalls. Warum also einen Abgesang gestalten den es so nicht braucht. Inhalte ins Netz zu stellen ist eben Herzenssache oder professioneller Ehrgeiz und je nachdem wie man tickt ist der Konsum dann wichtig oder eben nicht.
PS.: Hat gerade Spaß gemacht mal wieder mehr als ein paar Zeichen zu schreiben :)