Der liebe Stefan wies mich vor kurzem darauf hin, das in meinem Blog nichts mehr veröffentlicht wird. Dazu passend auch ein Artikel bei The Verge, welcher sich mit dem Thema beschäftigt. Grund genug auch mal darüber nachzudenken.

Aber erstmal ein bisschen Abgrenzung innerhalb des Themas. Was ist eigentlich ein persönliches Blog. Für mich ein Ort wo man seine Gedanken persistent ablädt. Eine Tagebuch das man später wieder lesen kann, sich erinnert, Dinge überdenkt. Thematisch stabil oder wild durcheinander macht da keinen Unterschied. Für mich auch immer ein Ort der Reflektion und der Meinungsäußerung.

Im Grunde also Dinge die heute oft in Sozialen Medien gemacht werden? Ich poste seit einiger Zeit auch, auf Mastodon, kurze Gedanken zu diesem und jenem. So ein bisschen das was ich früher im Blog gemacht habe. Aber doch anders als wenn ich mich hinsetze und einen Blog Artikel schreibe. Es ist oberflächlicher und flüchtiger. Dafür erlaubt es Interaktion, Feedback und ein Gefühl von Anschluss. Dabei ist so ein Posting schnell geschrieben und veröffentlicht.

Für so einen Blog Beitrag brauche ich dann doch etwas länger. Es gilt ihn zu schreiben, Quellen und Querverweise zu verlinken. Nochmal drüber zu lesen und dann zu veröffentlichen. Feedback oder Vernetzung findet dabei für mich nicht weiter statt, denn ich habe mich bewusst für ein statisches Blog entschieden, ohne Kommentare und Likes.

Der Grund also warum ich nichts mehr schreibe? Keine Themen bestimmt nicht, davon gibt es immer genug. In der Welt, der Familie, der Arbeit. Damit könnte ich mehrere Blogs füllen. Aber irgendwie fehlt die Muse und die Routine sich mal hinzusetzen und ein paar Sätze zu schreiben.

Schnell mal bei Mastodon ein Rant, ein Posting, ein Bild geposted ist einfach bequem, aber auch vergänglich. Schade eigentlich und es passt auch gar nicht so richtig zu meiner Natur. Vielleicht doch mal wieder eine Stunde bloggen in der Woche? Klares Ziel? Klare Challenge? Dazwischen vielleicht dynamischer Content aus dem eigenen Pixelfe(e)d?

Um die Frage im Titel zu beantworten ob es noch persönliche Blogs braucht, ich denke sie haben ihre Daseinsberechtigung und werden immer existieren. Ein Comeback, so es überhaupt je ein Verschwinden gab, wird es vermutlich nicht geben. Das soziale Netz ist schneller, bequemer und auf seine Weise auch vergesslicher.

Es gibt tolle thematische Blogs zu verschiedensten Fach Themen, diese sehe ich aber weniger als persönliche Blogs, diese werden sicher konstant weiter existieren. Auch nicht in die Kategorie des persönlichen passen, in meinen Augen, professionelle Blogs fürs eigene Geschäft. Und dann gibt es eben noch die Welt der Microblogs und Photo- / Video- / Audiofeeds da draussen die es uns ermöglichen mit der Welt zu kommunizieren, uns zu vernetzen und ein Gefühl von Verbundenheit zu finden.

Inhalte gibt es genug, Menschen mit Zeit dafür ebenfalls und Menschen die es konsumieren ebenfalls. Warum also einen Abgesang gestalten den es so nicht braucht. Inhalte ins Netz zu stellen ist eben Herzenssache oder professioneller Ehrgeiz und je nachdem wie man tickt ist der Konsum dann wichtig oder eben nicht.

PS.: Hat gerade Spaß gemacht mal wieder mehr als ein paar Zeichen zu schreiben :)