In Schulen darfs auch mal kuschelig sein
Und wenn da nur 15 Kinder sitzen, sich die Lehrkraft auf alle konzentrieren kann da kann das ja quasi nicht gehen. Da fällt es doch sofort auf wenn der Kalle der Susi in der Nase bohrt. So oder so ähnlich kommen die Äußerungen von Dresdens Schulbürgermeister Lehmann bei mir an.
…da ist eben die Frage: Kanns dort auch mal eng zugehen? Und da sage ich, ja – es wird auch eng zugehen. Es ist nicht die ideale Geschichte, aber es wird im Prinzip bei diesem hohen Schüleraufkommen, was sich auch über längere Zeit halten wird – Gottseidank werden wir eine Stabilität haben – dann wirds aber auch wieder zurückgehen – werden wir quasi nicht einfach ein oder zwei Schulen neu für 10 oder 15 Jahre eröffnen können, um sie dann wieder zu schließen.
Quelle: SZ-Online
Ich glaub ja wirklich langsam CDU ist eine ansteckende Krankheit, eine unheilbare noch dazu. Ich kenn da ja auch Lehrer die mit 25+ Kindern in einen Raum gesperrt werden und wo aus Personalmangel Unterrichtsgänge mit 25 Kindern und einer Betreuungsperson fällig werden.
Schon jetzt verklagen Eltern Grundschullehrer wegen schlechter Noten oder einer nicht der Phantasie entsprechenden Bildungsempfehlung, wie soll denn das weitergehen wenn die Klassenstärken weiter steigen und die Qualität der Lehre immer weiter sinkt und Schulen zu Aufbewahrungseinrichtungen verkommen von denen man erwartet das perfekte Intelligenzbestien heraus purzeln.
Die Politik jammert über Fachkräftemangel und die NPD heult das Tschechen die Wohnungen putzen kommen aber wenn es mal 10 - 15 Jahre eng wird in den Schulen, das schadet doch bestimmt nix müssen sich die ausgebrannten Lehrer eben mal zusammen reißen und ein paar Überstunden schieben, geht doch in der freien Wirtschaft auch.
Brückentechnologie
Ich glaub so langsam versteh ich das mit der Atomkraft als Brückentechnolgie.
Wir stehen auf der Brücke und wenns knallt rennt eine Hälfte auf die eine Seite und verreckt an der Strahlung und auf der anderen Seite wartet die sagenumwobene regenerative Energie, denn wenn die Hälfte verreckt ist braucht man nur noch halb soviel Strom.
Und das Problem mit dem Endlager haben wir auch nicht mehr, dafür wieder Wölfe im Rheintal.
Der Föhrer wäre stolz auf euch - Zapfenstreich zur Prime Time in der ARD
Das Erste Deutsche Staatsfernsehen ist endlich wieder das was es mal war. Statt weich-gespülter Vorabendserien gibt es Zapfenstreich mit KT und TdM. Die Bundeswehr Big-Band spielt im Wunschkonzert “Smoke on the Water” und in ordentlichem Stechschritt tragen stahl-behelmte Soldaten Fackeln durch die Nacht und schießen Löcher in den Himmel.
Fehlen eigentlich nur die Mittelstreckenraketen und Panzer dann wär’s wie bei Kim & Co. den bösen Diktatoren. Nur ist’s da eben nicht so theatralisch im dunkeln und es weinen auch keine Jungen Unionisten über den tragischen Verlust ihres Vorzeige-Adligen.
Eines ist sicher, der Föhrer wäre stolz auf uns, endlich wieder deutsche Tugenden im Staatsfernsehen. Leider sind ja Stahlhelme auf NPD Demos verboten aber das kommt auch wieder, bestimmt.
Vollkorn gibts am Freitag
Irgendwie ist die Antwort eines Bäckers auf die Frage nach Vollkornbrot: “Vollkornbrot gibts immer am Freitag” lustig und zugleich ein schönes Beispiel für unser Werteorientiertes System. Vollkornbrot hats eben immer zu geben.
Umsonstladen? Umsonst oder was?
Umsonst hat in unserer Gesellschaft einen seltsamen Beiklang. Umsonst das ist, schlimmer noch als kostenlos, wenig wert. In unserem Miteinander sind wir darauf fixiert Geld in Waren oder umgekehrt umzuwandeln. Was ebenso wenig möglich ist wie ein Perpetuum Mobile ist daraus einen Kreislauf zu machen. Kaufe ich ein Auto kann ich es schon einen Tag später nicht mehr zum gleichen Preis verkaufen.
Fast schon unvorstellbar ist es in unserem Denken ohne Geld zu existieren. Ich bin davon nicht frei, denn es fällt mir zumindest schwer mir vorzustellen das Geld komplett abgeschafft wird. Dabei wäre das Konzept vermutlich gar nicht so schwer und in kleinen Biotopen wird es auch heute umgesetzt. In Umsonstläden beispielsweise findet ein permanenter Austausch von Waren statt ohne das Geld fließt.
Man geht in den Laden, nimmt mit was man braucht und lässt da was man nicht braucht. Klar die Waren nutzen sich von Mal zu Mal ab um Nachschub in Form von Produktion kommt man also nicht herum. Auch Verbrauchsgüter sind denkbar ungeeignet, aber das Konzept, oder besser die Philosophie dahinter gefällt mir.
In Dresden gibt es laut Internet zwei solcher Läden. Zum einen das abfallGUT auf der Heidestraße und den UmLaden auf der Alaunstraße. Ersterer ist inzwischen kein Umsonstladen mehr nach der obigen Definition, denn die Abgabe von Waren wurde auf Inhaber eines Dresden Passes bzw. Harz IV Empfänger eingeschränkt.
Eigentlich sehr Schade, rühmt man sich doch auf der Seite, der älteste Umsonstladen Deutschlands zu sein. Was mich daran stört? Das Konzept eines Umsonstladens sieht einen Gleichberechtigten Austausch von Waren vor. Die Einschränkung der Nehmer jedoch suggeriert zwei Dinge:
- Es gibt Leute die es nötiger haben als andere. Daraus leitet man eine Bevorzugung dieser Gruppe ab was der Gleichberechtigung widerspricht.
- Es gibt Leute die sich durch einen Umsonstladen bereichern und daher abgegrenzt werden. Was ebenfalls der Gleichberechtigung widerspricht.
Das Ergebnis in meiner Wahrnehmung schließlich ist das ich als Teil der Erwerbsgesellschaft zum Spender degradiert werde dessen Müll man gern als Almosen weiter verteilt. Ist sicher von einem sozial-pragmatischen Standpunkt richtig und verständlich, geht für mich aber am Konzept eines Umsonstladens vorbei.