Is mir doch egal?

Der Captain hat kürzlich in seinem Blog und im Dresdner Forum eine seiner einseitigen Debatten vom Zaun gebrochen und mit dem Titel “Is mir doch egal” überschrieben. Bezug nimmt er dabei auf die Situation das viele Rollenspieler nicht auf die Frage nach ihren Spielwünschen antworten können, was sich doch recht häufig in einem “Is mir doch egal” äußert.

Ich persönlich gehöre da auch zu der Kategorie der “Is mir doch egal” Sager, mehr noch ich bin genervt wenn Leute versuchen meine Vorlieben durch theoretische Analyse zu ergründen und mir mehr Spaß durch Beschäftigung mit theoretischen Aspekten versprechen. Zum einen lerne ich am liebsten durch ausprobieren und zum anderen macht es mir Spaß mich im wahrsten Sinne des Wortes ins Abenteuer zu stürzen.

Das Ergebnis dieser Haltung: Es ist mir auf den ersten Blick egal was ich spiele und das sage ich dann meist auch so. Schon weil ich keine Diskussionen über Stil, Genre oder Spielmechanismen mag. Das heißt aber nicht das es mir wirklich im Wortsinn egal und ich mit allem zufrieden bin.

Ein sehr wichtiger Aspekt für mich sind die Leute mit denen ich spiele, mag ich die Leute im echten Leben nicht spiel ich auch nicht gern mit ihnen. Auch gibt es Leute die ich zwar im echten Leben mag, aber deren Art zu spielen nicht mit meiner korreliert, auch mit denen muss ich nicht spielen.

Ferner gibt es durchaus auch spielerische Aspekte die mich von der einen oder anderen Runde Abstand nehmen lassen, sei es das ich das angekündigte Setting nicht mag, das ich das System kenne und die Regeln nicht mag oder, oder, oder. Ich entscheide also was ich ausprobiere und bisher hat mich mein Bauchgefühl noch nicht in die Irre geführt. Runden die mir nicht gefallen haben sind in der Regel dadurch zu Stande gekommen, das es keine Alternativen gab, ich also etwas gespielt habe was ich mir nicht aussuchen konnte.

Um damit abschließend noch einmal auf Captains These zurück zu kommen, dann muss ich sagen ganz unrecht hat er nicht, denn egal ist es vermutlich den wenigsten was sie spielen. Die These an sich berücksichtigt einfach nicht das es verschiedene Perspektiven und Herangehensweisen an Rollenspielrunden gibt.

Der SL kann sich als Dienstleister sehen und versuchen den Spieler glücklich zu machen in dem er versucht im Vorfeld zu erfahren was der Spieler möchte. Der Spieler kann aber durchaus auch selbst entscheiden worauf er sich einlässt und worauf nicht. Beides sind adäquate Methoden Spaß zu haben. Der Analyst soll mich aber verdammt nochmal in Ruhe lassen mit seiner Analyse, denn ich will eh nicht mit ihm spielen also ist seine Analyse egal und geht mir einfach nur auf die Nerven.

CfP: DreRoCo Herbstgold

Gar nicht mehr so lange hin ist es bis in Dresden wieder eine DreRoCo vom Stapel gelassen wird. Vom 11. - 13. November steigt die Herbstgold mit klassischem Rollenspielprogramm ganz ohne Prunk und Schnörkel. Geladen ist dabei natürlich wieder jeder, egal ob Alt oder Jung, Einsteiger oder Veteran.

Neben Spielrunden und Workshops wird es auch diesmal eine Tombola geben, soweit bekannt gibt es vermutlich keine Autorenlesung was ich persönlich sehr Schade finde. Dafür hat sich der Mytholon Shop aus Leipzig mit einem Stand angekündigt, es wird also auch wieder ein bissel was zu shoppen geben.

Traditionell ruft die Orga auch wieder alle Spielleiter auf ihre Spielrunden möglichst frühzeitig anzumelden. Bei rechtzeitiger Anmeldung winkt wie immer freier Eintritt!

Flaschengeschichten

Können die Kinder nicht gestillt werden oder reicht die Milch der Mutter nicht für beide Kinder aus stellt sich früher oder später die Flaschenfrage. Die Flaschen unterscheiden sich primär in den zugehörigen Saugern die je nach System etwas anders aussehen und allesamt das beste für die Kinder sind.

Wir haben uns nicht zuletzt aufgrund einiger bereits vorher geliehener Flaschen und dem Rat unserer Hebamme für Glasflaschen aus dem NUK First Choice System entschieden. Die Sauger sind wohl der mütterlichen Brust nachempfunden was bei teilweise gestillten Kindern einer Saugverwirrung vorbeugen soll. Neben der Frage nach der Marke stellt sich noch die Frage nach dem Material der Flaschen, hier haben wir uns ohne lange zu überlegen grundsätzlich für Glasflaschen entschieden. Die haben zwar den Nachteil des Gewichtes und mögen Stürze auch weniger haben aber sonst nur Vorteile.

Für unterwegs haben wir einige gratis Kunstoffflaschen und daher den Vergleich: Glas lässt sich wesentlich besser reinigen und setzt nicht so schnell Beläge an wie Kunststoff. Lässt man mal versehentlich einen Tee zwei Tage in der Kunstoffflasche stinkt die Brühe bereits erbärmlich während sich in der Glasflasche höchstens ein paar Krümel auf dem Boden absetzen. Wohlgemerkt beide Flaschen waren gleich gespült und sterilisiert.

Sauberkeit ist auf jeden Fall so eine Sache. Nach Möglichkeit sollen Flaschen nach jedem Gebrauch, heiß gespült und sterilisiert werden. Das ist auf jeden Fall wichtig denn die Milchreste bieten Keimen einen perfekten Nährboden. Nun ist es aber ein ziemlicher Aufwand mit 2 Kindern immer jedesmal die Flasche zu reinigen (Heißt mit Spülmittel auswaschen, mit klarem Wasser ausspülen, sterilisieren), wir haben da den Kompromiss geschlossen und uns gleich 10 Flaschen zugelegt, nach der Benutzung landen die Flaschen in einem Wasserbad mit bissel Spülmittel und werden dann am Stück ordentlich abgespült und in die Mikrowelle verfrachtet. Das ist vielleicht nicht das Optimum an Reinlichkeit aber ein Fairer Kompromiss zwischen Hygiene und Stress.

Beim sterilisieren haben wir uns für die Mikrowelle entschieden. Es gibt wohl noch Leute die ihre Flaschen im Kochtopf desinfizieren aber das dürfte vom Energieverbrauch wohl das dümmste sein was man machen kann. Für ein Standgerät fehlt in unserer Küche irgendwie der Platz, von daher haben wir uns für das sterilisieren in der Mikrowelle entschieden. Die Mikrowelle verdampft das Wasser im Sterilisator und der Wasserdampf tötet dann die Keime auf den Flaschen ab. Wir hatten zuerst einen No-Name Sterilisator für 3 Flaschen und haben uns dann der Effizienz wegen noch einen zweiten von NUK für 4 Flaschen dazu geholt. Leider sind die Dinger inklusive Flaschen nach der Sterilisation erstmal ziemlich heiß, so dass man erstmal warten muss, daher sind zwei Geräte von Vorteil. Sowohl No-Name als auch original NUK haben uns keine Probleme bereitet. Beide jedoch passen gerade so in die Mikrowelle hinein, bei kleinen Geräten sollte man also vorher messen.

Zwillinge - doppelt so schön & halb so schlimm

Ich bin ja im allgemeinen kein Fan von Ratgebern, aber wenn man auf eine Situation zu taumelt auf die man so gar nicht vorbereitet ist und zu der man nur dürftigen Rat von Familie und Freunden bekommen kann dann hilft es manchmal schon sich an ein Stück Papier zu klammern.

Von den drei Ratgebern zum Thema Zwillinge die uns in die Finger gekommen sind ist “Zwillinge - doppelt so schön & halb so schlimm” das brauchbarste und hilfreichste. Die Autorin ist selbst Mutter von Zwillingen und schreibt daher aus eigener Erfahrung. Das Buch deckt alle Themen von Schwangerschaft über die Geburt bis zur Aufzucht der Kinder ab. Die Kapitel sind gut strukturiert und die Inhalte nicht zu trocken aufbereitet.

Immer wieder finden sich Erfahrungsberichte anderer Zwillingseltern, das gibt einem spätestens dann Kraft wenn man selbst in einer blöden Situation steckt und liest das es anderen genauso ergangen ist. Im Gegensatz zu anderen Büchern ist “Zwillinge - doppelt so schön & halb so schlimm” ein eher ehrliches Buch das die anstrengenden Seiten einer Zwillingselternschaft nicht schönredet aber dennoch mit guten Tipps aufwarten kann.

Zwillinge - Ein Grund zu bloggen

Ich denke doch schon. Auch wenn in letzter Zeit infaltionär viele Doppelkinderwaagen über den Ladentisch gehen sind Zwillinge doch etwas besonders. Stöhnen schon Eltern von Einzelkindern über Schlafmangel, Freizeitverlust und veränderte Lebensumstände so haben Zwillingseltern doppelt so viele Gründe die Hände über dem Kopf zusammen zu schlagen. Aber, und das finde ich ebenso wichtig, auch doppelt soviel Lachen und Freude über die Fortschritte des Nachwuchses.

Gute Ratschläge findet man dabei mehr als genug von anderen Eltern, eigenen Eltern oder deren Eltern aber so richtig verstehen was es heißt zwei Kinder auf einmal zu haben können die wenigsten. So ist mancher Ratschlag zwar gut gemeint aber einfach nicht umzusetzen weil einem Arme, Hände und Füße dazu fehlen.

Als noch frischer Zwillingsvater will ich an dieser Stelle versuchen zumindest einige der Ideen und Lösungen die wir als gut oder auch weniger gut befunden haben zu dokumentieren. Kommentare und Hinweise sind dabei natürlich jederzeit willkommen.