Ich versuche im Allgemeinen eine Kultur der Offenheit zu leben. Fehler müssen angesprochen werden und Lösungen gefunden werden. Oft genug hat es mich geärgert wenn mir jemand ein Problem nicht oder zu spät kommuniziert hat.
Was ist aber wenn die andere Seite gar nicht offen ist für Veränderung und Dialog? Was wenn die andere Seite Kritik generell abschmettert und in eine Abwehrhaltung übergeht. Was wenn die andere Seite sich in einer Machtposition wähnt oder gar ist?
Vermutlich wird es dann anstrengend, fruchtlos und frustrierend. Für mich persönlich tritt letzteres auch ein wenn ich passiv bleibe, ist also eigentlich keine Option. Was aber wenn die Konsequenz von Offenheit sich nicht an mir sondern an Dritten entlädt?
Wenn ich für einen Kollegen spreche und diesen dann disziplinarische Maßnahmen erwarten? Wenn ich den Nazi-Nachbarn meine Meinung sage und die es dann an meiner Familie auslassen? Ein Lehrer Kritik nicht annimmt und dann seinen Frust besonders an meinen Kindern in Form von schlechten Noten entlädt?
Es frustriert mich, aber in solchen Situationen ertappe ich mich immer wieder dabei mit Risiken und Wahrscheinlichkeiten zu jonglieren. Denn eine Musterlösung habe ich noch nicht gefunden.
Gerade wenn es die Kinder betrifft, denn die können noch nicht einschätzen ob sie bereit sind für mit den Konsequenzen einer gescheiterten Offenheit umzugehen.