Was ist eigentlich dieses ominöse Agile? Ist das nur graue Theorie von ein paar praxisfernen Spinnern? Ist es der heilige Gral der Softwareentwicklung und der Dolchstoss für des klassischen Projektmanagements? Aus meiner Beobachtung kommt das ganz auf die Sicht- und Herangehensweise an.

Viele die von Agile sprechen setzen dies nur halbherzig oder unter völlig falschen Prämissen um. Agile macht man meiner Meinung nach entweder ganz oder gar nicht und zwar nicht was die Methoden und Tools angeht sondern was die Einstellung betrifft.

Das beste Standup Meeting nützt nichts wenn die Entwickler keinen Vorteil darin sehen, keine Iteration nützt etwas wenn der Kunde seine Requirements erst kurz vor deren Ende formuliert. Und das ist meiner Meinung nach der Knackpunkt: Agile ist kein Werkzeug sondern eine Philosophie.

Von heute auf morgen agil arbeiten ist dabei nur möglich wenn ein großer Teil des Teams das will. Der einsame Wolf an der Spitze, der mit Macht versucht den Entwicklern seine Methoden beizubringen ist dabei genauso zum Scheitern verurteilt wie der Entwickler der versucht in einem Wasserfall Iterationen unterzubringen. Ja sogar die beste Agentur hat keine Chance wenn der Kunde stur seine Erwartungen diktieren will.

Vieles was einem heute als Agile verkauft wird ist die Bytes nicht wert die es auf den Platten und in den Köpfen verbraucht. Vielleicht ist es ja blasphemisch und skuril in einem Leistungsorientierten Umfeld aber vom Ansatz ist Agile doch nichts weiter eine Form von Anarchie.