Bei fukami kann man gerade einen schönen Artikel der bei all meiner Abneigung den Piraten gegenüber ziemlich genau meine Meinung trifft. Die Piraten sind nicht per-se eine schlechte Partei. Und eine Partei mit einem engen Themenspektrum ist auch nicht von Grund auf böse, was den Piraten fehlt ist die Erfahrung im politischen Millieu, eine Erfahrung die sich aber Zwangsläufig einstellt und die man auf verschiedenen Wegen erhalten kann.

Man kann sich langsam hoch arbeiten, von der Kommunalen Ebene über das Land in den Bund. Eben der klassische Karriereweg auf dem man Erfahrungen sammelt sich weiterbildet und ein Profil erschafft und nebenbei bekannt wird. Was man im übrigen sehr schön in Power of Politics nachspielen kann.

Die Alternative ist es das Projekt Piraten: mit einer heterogenen Menge von Mitgliedern schnell ein Maximum erreichen. Früher nannte man das mit der Tür ins Haus fallen und wenn die Tür nun mal zu ist weil die Wähler vernagelt denken, keine Piraten kennen und sich die Medien auf jeden kleinen Fehler stürzen dann tut dieser Versuch eben weh und hinterlässt blaue Flecken bis hin zu Knochenbrüchen oder führt im schlimmsten Fall zum Tod des Patienten.

Der Ausgang ist in meinen Augen ungewiss, vielleicht schaffen es die Piraten in den Bundestag, dann bin ich sehr gespannt wie sie wirklich handeln wenn es um Themen geht von denen ihre Abgeordneten keine Ahnung haben. Ich befürchte ja das die Piraten dann neben dem netten Datenschutz- / Urheberrechtsgesicht ihr neoliberales Gesicht zeigen aber das gilt es abzuwarten. Wahrscheinlicher und vemutlich auch besser für die Piraten wäre es aber wohl wenn sie nicht in den Bundestag kommen und auf kleiner Ebene, wie fukami schreibt, anfangen in die Politik hinein zu wachsen.

Solange sich die Piratenpartei aber als Horde von Protestlern und unerfahrenen Politikern mit stark heterogenem Meinungsbild geben die kein Fettnäpfchen auslassen und gierig nach der Macht geifern bleiben sie für mich bei aller inhaltlichen Nähe im digitalen und freiheitlichen Bereich unwählbar.