In der Osnabrücker Ringvorlesung Kriminalistik sprach am Mittwochabend Jörg Ziercke, Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), “Innere Sicherheit in Deutschland” und verteidigte dabei Onlinedurchsuchung ebenso wie Vorratsdatenspeicherung. Am Ende seiner abschließenden Zusammenfassung erläuterte Ziercke seine Vorstellung zur Verbreitung des Bundestrojaners:

Die Online-Durchsuchung ist einerseits der heimliche Zugriff auf die Festplatte, auf der anderen Seite ist es der heimliche Zugriff durch Quellen-TKÜ. Dieses Programm, was wir da entwickeln, muss ein Unikat sein, darf keine Schadsoftware sein, darf sich nicht selbst verbreiten können und muss unter der Kontrolle dessen stehen, der es tatsächlich einbringt, wobei die Frage des Einbringens die spannendste Frage für alle überhaupt ist. Ich kann Ihnen hier öffentlich nicht beantworten, wie wir da konkret vorgehen würden. Sie können sich die abstrakten Möglichkeiten vorstellen, mit dem man über einen Trojaner, über eine Mail oder über eine Internetseite jemanden aufsucht. Wenn man ihnen erzählt hat, was für eine tolle Website das ist oder eine Seite mit ihren Familienangehörigen, die bei einem Unfall verletzt worden sind, sodass sie dann tatsächlich die Seite anklicken. Die Geschichten sind so vielfältig, dass es kaum jemanden gibt, der nicht auf irgendeine Form dieser Geschichte hereinfällt. Oder aber wir gehen den Weg über verdeckte Maßnahmen. Quelle: heise online

Abgesehen davon das ich den Eingriff in meine Privatsphäre durch aus als persönlichen Schaden und damit den Bundestrojaner als Schadsoftware betrachten würde finde ich den Gedanken eine breite Masse von technisch versierten professionellen Terroristen mit phsychologischen Spam Maßnahmen zu erreichen absurd. Aber vielleicht findet es so ein Bombenbastler auch nett wenn er in einer Mail einen Link zu “Selbstbau Bombe in 24 Stunden” von einem fremden bekommt. Man denke nur an die BKA-Mail Welle mit ihren glaubwürdigen Anzeigen. Aber vielleicht erfindet der gute Mann ja gerade SPAM 2.0 ;)