Start der Wanderung ist der Parkplatz am Radauwasserfall, hier kann man direkt über die Straße am Wasserfall parken oder ein paar hundert Meter weiter im Wald. Der recht schmale Weg führt dann zunächst den Berg hinauf und immer der Eckertalsperre entgegen. Bei feuchtem Wetter kann es hier recht glitschig sein und man trifft unter Umständen auch schon auf die ersten Mountainbiker die sich im Schneckentempo den Hang hinauf quälen.

Nach etwa einer halben Stunde gelangt man auf eine feste, asphaltierte Straße der man bis zur Eckertalsperre folgt. Dort angekommen kann man das frische Talsperrenwasser an einem kleinen Brunnen verkosten und nur ein paar Schritte weiter den Blick über die höchste Staumauer Deutschlands genießen. Der See der Talsperre ist von beiden Seiten mit hohem Nadelwald eingeschloßen und bietet vor allem bei sonnigem Wetter einen grandiosen Blick.

Der Marsch führt weiter über die Staumauer wo man sich wiederum von eiligen Radlern in acht nehmen muss die auch gern mal den schmalen Weg verstopfen. Nach etwa zwei dritteln der Mauer deutet eine schwarz-rot-goldene Säule auf die ehemalige Grenze hin. Hier also “stand” der Antifaschistische Schutzwall. Eine Tafel infomiert noch über die unsinnige Teilung mitten in der Talsperre, welche die Nutzung als Trinkwassertalsperre nahezu unmöglich machte. Man verweile also einen Augenblick und sehe sich das schöne Harzpanorama mit Brocken an. Wie in weiter Ferne noch sieht man den Gipfel des Brocken mit dem gut zu erkennendem Brockenturm (nur wenn dieser nicht wolkenverhangen ist freilich).

Unter den Kiefern des Harzes geht es vorerst recht sanft um die Talsperre herum und bis zu einer kleine Einkehr. Denn dann wartet der lange Pfad zum Brocken. Zuerst noch flach, dann immer steiler geht es einen mit Betonplatten ausgelegten Weg empor. Dies ist der anstrengenste Teil der Wanderung denn es gilt jetzt 400 Höhenmeter im Akkord zu bezwingen. Für all die Strapazen entlohnt aber bei guter Sicht immer wieder ein schöner Blick beim umdrehen. Je nach Tempo kommt man dann etwa ein bis zwei Stunden später auf den Brocken an. Mit Glück gibt es hier keine Wolken. Aber auch sonst ist es ein faszinierende Anblick wenn die weichen, nebligen Wolkenschwaden zwischen den kahlen Wipfeln der toten Bäume umherziehen und sich der Brockenturm einem Dämon gleich aus dem Nebel schält.

Eins sollte man auf jeden Fall einplanen, warme Sachen denn hier oben weht ein kalter Wind. Wer nicht nach Bad Harzburg zurückmuss kann hier auch die Brockenbahn nach Wernigerode nehmen. Für Suppe und Bockwurst ist aber allemal gesorgt, wenn auch für gepfefferte Preise. Nach dem Aufenthalt auf dem Brocken, es gibt wie gesagt Berggastronomier, Dampfloks, Steingarten und Museum kann man sich auf den Rückweg machen.

Auch wenn es der selbe Weg ist, ist es doch nicht eintönig den der Blick ist ein anderer, statt des endlosen Aufstiegs sieht man stehts das Panorama des Harzvorlandes vor sich. Vorsicht ist allerdings geboten, Radfahrer quälen sich den Berg zwar hoch, dafür rasen sie aber auch wie mit reichlich 60 Sachen die Holperpiste wieder hinab. Wanderer mögen bitte stehts nach hinten schauen und zur Seite springen. (Meine Meinung, Radfahrer ham hier nix zu suchen).

Für die Wanderung sollte man schon den ganzen Tag und genügen Proviant einplanen, denn es sind wie gesagt einige Höhenmeter zu überwinden. Der Ausblick und die Höhenluft entschädigen aber für alle Strapazen :)