Es brennt mir schon eine Weile auf der Zunge und immer wenn ich so Blog, oder Foreneinträge lese in denen es um Rollenspieltheorie geht stellt sich mir die Frage wozu man das überhaupt braucht.

Ich meine jetzt nicht die mehr oder weniger komplexen Regelwerke und Spielweltbeschreibungen oder Ratschläge wie man in bestimmten Situationen des Rollenspiel reagieren kann, wie man Stimmung aufbaut oder Spieler entlohnt. Was ich meine sind große Blasen von Erklärungen wie man besseres Rollenspiel macht. Wenn ich lese das da ein Rollenspieler den Spielern “die Funktionsweise und Mittel des cinematischen Spiels erläutern” will frage ich mich was der Zweck einer solchen Übung ist.

Ich persönlich glaube das Rollenspiel eine Herzenssache ist. Entweder man mag es und wächst hinein oder man mag es nicht, dann hilft auch das beste Lehrbuch nichts. Rollenspiel ist etwas für die Freizeit und Spaß zu haben und da finde ich es eher stressend und frustrierend wenn ich dabei auch noch beachten muss wie ich actionreich, wie ich erzählerisch oder cinematisch spiele.

So fällt mir beispielsweise bei manchen Cons auf, dass man bei der Rundenanmeldung umfangreiche Auswahlen zu Spielstilen findet. Ich finde das nicht grundsätzlich falsch aber teilweise verschwimmen die Begriffe und sorgen in meinen Augen eher für Verwirrung als für Aufklärung.

Ich zum beispiel bezeichne meine Kader 13 Abenteuer als cinematisch und actionreich, der Theoretiker jedoch würde mir die Bezeichnung cinematisch gar nicht erlauben da er dafür völlig andere Voraussetzungen sieht. Durch manche Rollenspiel Theorie entsteht einfach eine Komplexität die in meinen Augen gar nicht notwendig ist und vor allem nur zu enttäuschten Erwartungen führt.

Im Grunde soll jeder auf seine Art spielen und glücklich werden, aber ich finde es sehr traurig auf Zeitgenossen zu stoßen die mir den Spaß nehmen in dem sie mich darüber belehren wie ich zu meistern habe, welche tollen Techniken ich verwenden könnte und mir wissenschaftliche Vorträge darüber halten wie mein Rollenspiel besser werden kann.

Nichts gegen Ratschläge oder Kritik wenn man das Gefühl hat im Spiel benachteiligt worden zu sein oder wenn man eine Idee hat wie der Meister eine Situation in Zukunft schöner gestalten kann. Aber Rollenspiel ist etwas kreatives, persönliches und sollte vom Herzen kommen. Theoretische Abhandlungen töten zumindest bei mir die Lust am Spiel, denn ich will als Meister eine Geschichte erzählen die den Spielern Spaß macht und als Spieler in eine andere Welt abtauchen und Abenteuer erleben.