Das Los des Klugscheißers ist schon kein einfaches, allgemein ist er verrufen, keiner mag ihn hören oder seine geistigen Ergüsse lesen. Dabei hat er doch so viel zu sagen und muss hilflos mit ansehen wie alle anderen in ihr Verderben rennen. Dabei verschließt er vor Schreck so fest die Augen das er gar nicht mehr sieht das die anderen auch überleben, das sie gar nicht alles falsch machen und das seine Sorge völlig überflüssig gewesen ist.

Doch in unserer modernen Gesellschaft hat er seine Waffen gefunden, einen Grund sich Gehör zu verschaffen, ein Argument das keiner verneinen kann. Und das allerbeste es ist sogar in unserer Verfassung verankert: Die Meinungsfreiheit. Ja ein jeder darf seine Meinung sagen, vielerorts wird sogar geklagt das zu wenige ihre Meinung sagen. Eine fatale Waffe in den falschen Händen, ist doch die Meinung eines jeden gleich viel wert, gilt es doch als unschicklich sie nicht zu achten.

Doch liebe Klugscheißer da draußen, seine Meinung sagen zu dürfen, bedeutet nicht sie sagen zu müssen. Seine Meinung nicht zu sagen bedeutet nicht das sie falsch ist, oder das man sie geheim halten muss, aber es gibt Situationen da ist sie einfach fehl am Platze. Manchmal da ist es ratsam zu überlegen ob die eigene Meinung den anderen interessiert und ob die eigene Meinung dem anderen weiterhilft. Ob die eigene Meinung eine Situation verkompliziert, das Gegenüber in innere Konflikte bringt, oder gar verletzt.

Jede Meinung sollte respektiert werden, aber zu diesem Respekt gehört es auch zu entscheiden ob die eigene Meinung wirklich etwas zur Verbesserung der Situation beitragen kann. So als Beispiel: Wenn jemand gerade einen Kuchen bäckt von dem man nie essen wird, dann interessiert es einfach nicht ob man die Sorte Kuchen mag oder nicht.