… und das Fernsehen war voll mit lachenden, glücklichen Menschen. Es wurden all die interviewt die vor 20 Jahren direkt ihre Fresse in die Kamera gehalten haben und natürlich sind alle glücklich. Manchmal frag ich mich ob nur ich leere Fabrikhallen, verwaiste Schulen und Schlagen vor Ämtern sehe, die es vor 20 Jahren noch gar nicht gab.
Sicher ich will weder die Mauer zurück noch will ich Teil eines totalitären Staates sein, aber die Dämonisierung der DDR und die Glorifizierung des vereinigten Deutschlands das sind zwei Extreme, mit denen ich mich einfach nicht identifizieren kann. Es wird immer kritischer Umgang mit der DDR gefordert, aber nie höre ich etwas von einem kritischen Umgang mit der Wende und ihren Folgen.
Was mir auch bei der ganzen Feierei unklar bleibt, wenn wir doch jetzt so ein einiges Vaterland sind, warum definiert sich Deutschland immer noch über Ost-West-Vergleiche? Warum also schreien wir auf wenn unsere abgegebene Souveränität entscheidet im Westen die Infrastruktur zu sanieren, wir sind doch ein Volk?!