Eine Abenteurergruppe braucht mindestens einen Magier, einen Kämpfer, einen Stadt- und einen Naturcharakter. Zumindest habe ich das Gefühl das viele Gruppen so zusammengestellt werden. Dazu kommt dann noch das Verlangen nach Harmonie in der Gruppe, die einzelnen Charaktäre sollen möglichst gut zueinander passen, sich von Anfang an verstehen und am besten dicke Freunde sein.

Als Meister ist es natürlich schön wenn man die Gruppe nicht erst zusammenführen muss weil sich die Charaktere schon vom Kindesalter an kennen und lieben. Für den Meister ist es auch einfach wenn er der Gruppe jedes Abenteuer vorsetzen kann weil alles Aspekte der notwendigen Fähigkeiten abgedeckt sind und die Gruppe durch ihre Diversifizität in allen Lebenslagen durchkommt.

In Reinform ist das eine ganz besondere Form des Powergamings, nur das hier nicht der einzelne Charakter optimiert wird sondern eben die Gruppe insgesamt. Aber schauen wir uns doch mal im echten Leben an wie sich soziale Gruppen zusammenfinden, typischerweise freunden sich Menschen mit ähnlichen Interessen, Zielen und Philosophien an. Natürlich kann man schwerlich die heutigen sozialen Strukturen mit denen einer fiktiven mittelalterlichen Welt vergleichen aber Konflikte und divergierende Ansichten dürfen hier wie dort immer auftreten. Soviel also zur Zwangsharmonie im Geiste, die ist zwar in Punkto Powergaming das kleinere Übel doch hat sie die selben Ursachen wie die Zusammenstellung von möglichst vielen Fähigkeiten innerhalb der Gruppe. Die Spieler wollen Erfolg mit allen Mitteln. Powergaming?

Ich will das niemandem unterstellen bewusst Powergaming zu betreiben, aber das einzige was man sich mit einer homogenen Gruppe einschränkt ist die Wahl der Abenteuer. Natürlich kann man eine Gruppe von Hellsichtmagiern nicht in die Schlacht schicken und ein Trupp Söldner wird kein magisches Rätsel entschlüsseln, aber das heißt noch lange nicht das man mit diesen Gruppen keinen Plot findet. Im Gegenteil, man kann Plots bespielen die in einer heterogenen Gruppe gar nicht möglich sind weil sich sonst immer ein Teil der Gruppe langweilt.

Am Ende bleibt mir nur die Empfehlung, dies als Anreiz zu sehen Themengruppen zu bespielen und bewusst deren Schwächen in Kauf nehmen. Das ist nicht schwer und fördert die Kreativität wenn kein eben Krieger da ist der den Brückentroll einfach umhaut.