Dresden ist nicht nur im Februar Ziel von Nazis, nein die braune Suppe hat sich in Dresden schon lange eingenistet und wird von der brieten Bevölkerung totgeschwiegen und weitestgehend akzeptiert. Das fängt bei sogenannten Fußballfans an, geht über Szenekneipen bis hin zu Läden wie dem neu eröffneten Larvik auf dem Ferdinantplatz in dem Kleidung für den modebewussten Nazis zu erwerben ist.
Gegen diese Toleranz gegenüber den Nazis rief das Bündnis Ladenschluss jetzt am gestrigen Samstag zur Demo nach Dresden. Und tatsächlich fanden sich weit mehr als 1000 (laut indymedia 1300-1500) Antifaschisten aus ganz Sachsen nach Dresden um lautstark vom Wiener Platz am Bahnhof vorbei in Sichtweite des Thor Steinar Ladens Larvik zur Altmarktgalerie zu ziehen. Nach einer Zwischenkundgebung ging es von dort zur besten Einkaufszeit noch einmal vorbei am Laden über den Nazitreff Ackis Sportbar weiter in die Neustadt zur Abschlusskundgebung auf dem Albertplatz.
Von den Nazis war mehrheitlich nichts zu bemerken, hier und da sprang wohl eine dumme Glatze rum und am Rande muss es wohl auch zu Kontakten zwischen den versprengten Nazis und Demonstranten auf dem Heimweg gekommen sein aber alles in allem war es friedlich.
Ganz allgemein (und das trifft auf viele Demos zu) würde ich mir wünschen das Transparente und Parolen einfach themenbezogener sind. Erstere war gestern kaum zu finden (die Fronttranspis waren dafür um so besser) aber Parolen wie “Stop Thor-Steinar” oder “Schöner leben ohne Naziläden” gabs einfach zu wenig, da bleibt dann beim bürgerlichen Beobachter nur ein schwarzer Mob in Erinnerung. Trotz allem hab ich neben fluchenden Shoppingtanten auch positives Gemurmel gehört.